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Vokuhila-Feier: Best of Mulletfest

Foto: PETER PARKS/ AFP

Vokuhila-Festival in Australien Sie haben die Haare schön

Der Vokuhila steht für die Achtzigerjahre, doch im australischen Hinterland hält sich die Frisur wacker. Beim Mulletfest in der Kleinstadt Kurri Kurri wurden nun die prächtigsten Exemplare prämiert.

Gewiss, gewiss: Das Comeback des Vokuhila-Haarschnitts wurde schon oft ausgerufen, hier zum Beispiel ein Artikel aus der Frühzeit von SPIEGEL ONLINE. Aber so richtig erfolgreich waren diese Kampagnen nie. In der westlichen Welt ist der Vokuhila weithin als grobe stilistische Entgleisung der Achtzigerjahre verpönt.

Im australischen Hinterland aber hat sich die Frisur gehalten - und die Australier feiern sie nun als Teil ihres kulturellen Erbes. Jeder, der sich an John Farnham erinnert, den australischen Popstar aus den Achtzigern ("You're the Voice") und prägnanten Vokuhila-Träger, weiß: völlig zurecht.

John Farnham, 1988

John Farnham, 1988

Foto: imago stock&people

Mehr als 150 Vokuhila-Träger kamen nun am Samstag in der Kleinstadt Kurri Kurri zum ersten Vokuhila-Festival zusammen und ließen sich von Schaulustigen für ihre charakteristische Haartracht bejubeln.

Nirgendwo sonst habe sich der Vokuhila so lange gehalten wie in Kurri Kurri, sagte Festivalorganisatorin Laura Johnson zu AFP. "Wir haben hier Leute, die ihren Vokuhila seit 60 Jahren tragen."

"Es ist kein Haarschnitt, es ist ein Lebensstil"

Der deutsche Name Vokuhila steht für "Vorne kurz, hinten lang" - und beschreibt damit ziemlich genau, um was es bei dieser als etwas prollig geltenden Haartracht geht. Die Australier bezeichnen den Schnitt mit dem englischen Ausdruck "Mullet".

Vokuhila-Träger Lloyd Martin kam eigens nach Kurri Kurri, um am Wettbewerb um den schönsten Schnitt teilzunehmen. "Das ist eine der ur-australischsten Frisuren, die man haben kann", sagte Martin. "Mindestens einmal im Leben muss man sich einen Vokuhila wachsen lassen. Es ist kein Haarschnitt, sondern ein Lebensstil."

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Vokuhila-Feier: Best of Mulletfest

Foto: PETER PARKS/ AFP

Laurie Manurele berichtete am Rande des Wettbewerbs, dass er seinen Vokuhila seit 46 Jahren trägt. "Die Qualität der Vokuhilas hier ist wirklich unglaublich", staunte er. "Australien ist die Welthauptstadt der Vokuhilas."

Die Frisuren wurden in fünf Kategorien prämiert: "Everyday Mullet" (Alltags-Vokuhila), "Grubby Mullet" (Schmuddel-Vokuhila), "Ranga Mullet" (Rothaar-Vokuhila), "Ladies Mullet" (die Damenkategorie) und "Junior Mullet" (Nachwuchspreis). In letzterer Kategorie gewann der gerade mal zwölf Jahre alte Alex Keavy. "Es ist ein bisschen altmodisch, aber ich mag es trotzdem so", sagte er. "Meine Freunde sagen, dass sie auch so einen Schnitt wollen. Aber ich glaube nicht, dass viele Leute ihn richtig tragen können."

feb/AFP

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